Mbira (2) – aus dem Tagebuch von Karl Mauch

Der wohl berühmteste Sohn Stettens, der Afrikaforscher Karl Mauch, errang hohe Anerkennung durch die Erkundung der sagenumwobenen Ruinen von „Great Zimbabwe“, nahe der Stadt Masvingo. Weniger bekannt ist, dass er auch für die Musik-Geschichte Simbabwes große Bedeutung hat. In seinem Reise-Tagebuch befindet sich nämlich eine detaillierte Skizze des Musikinstruments Mbira, nebst Konstruktion und Notenblatt. „Dieses Notenblatt ist für die Geschichte der Musik Zimbabwes von einmaligem Wert, handelt es sich hier doch um das älteste ‘klingende‘ Zeugnis zur Mbira-Musik in der Umgebung der Ruinen von Groß-Zimbabwe“, so der Musikethnologe G. Kubik. Mauch vermittelte eine Vorstellung, wie die Musik in Südostafrika klang und vermerkte am 13. März 1872 in seinem Tagebuch: „Unter ihren musikalischen Instrumenten ist das angenehmste die Mbira, ein viereckiges Stück Holz, über welchem Metallzungen, an dem einen Ende zwischen dickem Eisendraht und Holz festgesteckt, zum Tönen gebracht werden. Die Zungen sind von verschiedener Länge, so dass eine förmliche Stimmung von 2 bis 3 Oktaven zuwege gebracht werden kann … Die Piecen, die durchaus nicht unangenehm für das Gehör sind, umfassen meist acht Takte, die in infinitum wiederholt werden.“

Mbira-Skizze von Karl Mauch

Nicht zuletzt beruht die Städtepartnerschaft zwischen Kernen im Remstal und Masvingo in Simbabwe auf dem historischen Bezug zu Karl Mauch.

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